LGoony – Go Green

Go Green ist das neueste Release des Kölner Rappers LGoony. Es ist ein sehr spezielles Projekt, da es ausschließlich in der Natur aufgenommen und produziert wurde. Eine sehr kreative Idee von LGoony und Produzent MARY. Ich verfolge LGoony schon seit 2015. Er ist definitiv einer meiner Lieblingsrapper in Deutschland und seine Releases gehörten bisher immer zu den Highlights des Jahres für mich. Er ist einer der wenigen Rapper, die ein ganz eigenes Genre im deutschen Rap kreiert haben, das kann man nicht abstreiten. Sein letztes Projekt Frost Forever war das erste Projekt von ihm, was mir nicht so gefallen hat. Ich gehe aber trotzdem als LGoony-Fan in diese Review, also mal schauen, was hier gedroppt wurde!

Die EP startet mit Inferno, einem Afrotrap-ähnlichem Song, den ich auf dem release recap vom 27. August bereits behandelt habe. Ein ziemlicher Gute-Laune-Song mit einer Ohrwurmhook, dem Spezialgebiet von LGoony. Und genau auf diesen Stil legt er, wie bei eigentlich allen Projekten, sehr viel Wert.
Auf Engel & Teufel rappt LGoony darüber, dass sein Leben ziemlich zwiegespalten sein kann. Es gebe Phasen, in denen es ihm gut geht und welche, in denen es ihm schlecht geht. Ein etwas sentimentaler Track mit etwas mehr deepen Lyrics, wie man es von Goony eigentlich nicht kennt. Ich hoffe, es geht ihm gut.

Ich finde es echt schade, dass die EP nur fünf Lieder beinhaltet. Es ist sowohl für mich als Kritiker schwer, sich eine Meinung über das Gesamtprojekt zu bilden, als auch als Fan – man wünscht sich schon immer lieber ein paar mehr Songs. Es ist umso ärgerlicher, wenn man erfährt, dass LGoony schon in 2019 angefangen hat, die Songs zu schreiben. Zwei Jahre und dann nur fünf Songs? Klar, zwischendurch kam noch Frost Forever, aber auch darauf waren „nur“ neun Tracks. Ich bevorzuge komplette Alben mit längeren Tracklisten.

Mit dem erneuten Feel-Good-Song Summer Kiss und einem klassischen LGoony-Flex-Track Go Green geht es weiter. Beide Songs gehen nach vorn und haben wieder Ohrwurmhooks. Einfach zwei Tracks, die sich ohne Probleme in die LGoony-Diskografie einreihen. Mehr gibt es dazu echt nicht zu sagen.

Die Beats und Produktion auf der EP sind auf einem ganz hohem Level. Man merkt, dass sich alle Beteiligten wirklich Mühe gegeben haben. Mir gefällt die verschiedenen Rhythmen in den wenigen Songs, da gibt es in fünf Tracks auch mal mehr Vielseitigkeit in den Beats, als auf einem 20-Song-Projekt.

Der fünfte und letzte Song ist Greta Thunberg. Musikalisch ist es ein Song im Stil von Wasser, also ein eher aggressiverer Track. Der Beat ist richtig fett und der Song geht overall richtig ab. Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass mich der Inhalt ziemlich nervt. Natürlich ist der Song überhaupt nicht negativ gegenüber Greta Thunberg gemeint, LGoony schlüpft lediglich in ihre Rolle und rappt aus ihrer Sicht. Ich finde es aber trotzdem sinnlos, eine (mittlerweile) 18-jährige dafür zu „missbrauchen“. Klar, sie ist eine Person des öffentlichen Lebens, aber meiner Meinung nach ist Klimaschutzaktivismus mehr als ein einziges Mädchen. Ansonsten trotzdem ein sehr geiler Track, LGoony zeigt, dass er nicht nur Autotune, sondern auch Bars kann.

Go Green ist eine sehr gute EP. Ich finde es aber ganz einfach schade, dass sie nur fünf Songs beinhaltet und hätte mir definitiv mindestens einen oder zwei Tracks mehr, am liebsten im Rap-Stil von Greta Thunberg, gewünscht. Ich hoffe das nächste Release von LGoony hat eine längere Laufzeit.

Ich gebe Go Green von LGoony 7,5/10 Punkten.

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