Bevor die Review losgeht, darf ich eine Premiere auf wehlingrap.de vorstellen! Denn zu MC Smook‘s Thank you Beyoncé wurde mir eine Pressemitteilung zur Verfügung gestellt:
„MC Smook liefert mit „Thank you Beyoncé“ das vielfältigste Album seiner 10-jährigen Karriere.
Die musikalischen Inspirationen aus (Brazilian) Funk, Amapiano, Dance & R&B werfen sämtliche Genres über’s Bord, ähnlich wie es Beyoncé seit Jahren handhabt.
Smooks stilistische Handschrift bleibt stets bestehen – das Album handelt von Ohnmacht, Akzeptanz, Rebellion und ganz viel Liebe.
Wer vom Einheitsbrei fliehen möchte, wird sich in MC Smooks „Thank you Beyoncé“ wiederfinden und obendrein ein mitgezeichnetes Gespräch der beiden am Rande der „Renaissance Tour 2023″ in Köln lauschen können.“
…ob das so stimmt?
Nachdem MC Smook in 2023 mit Ausnahmsweise einen der Hits des Jahres hatte, vereint er jenen Funk-Sound mit vielen anderen auf seinem neuen Album Thank you Beyoncé. Nach einer sehr aufwendigen und langen Promophase war es am 3. Mai soweit und Smook veröffentlichte sein erstes Album seit Max & Moritz mit Juicy Süß. Was hat die Tracklist zu bieten?
Neben poppigen Liedern, wie imdB, Kartoffeln im Sack oder Erwachsenenscheiß, die alle sehr gut gelungen sind, versucht sich MC Smook nicht zum ersten Mal an RnB auf Herzblatt. Klar, MC Smook hat eine wirklich gute Singstimme, jedoch kann ich mich mit seinen Liebessongs einfach nicht anfreunden. Und auch wenn das Instrumental und der Text des Outros Zan, Zendegi, Azadi im Grunde sehr gut sind, lässt Smook’s Gesang etwas zu wünschen übrig.
Doch genau die Lyrics sind das, was Thank you Beyoncé ausmacht. Schon im Intro Worte zeigt MC Smook sich introspektiv und rappt auf einem Afrotrapbeat, der von einem ruhigen Piano begleitet wird, über Selbstzweifel und Unsicherheit.
Andererseits macht er sich mit der sehr kreativen und witzigen Metapher Kartoffeln im Sack über die deutsche Steifheit lustig und baut dabei eine melodische Ohrwurmhook ein. Auf dem ganzen Album findet man, wie von Smook gewohnt, gesellschaftskritische und alltägliche Themen verpackt in Humor und Selbstironie.
Thank you Beyoncé hat viele Highlights, aber leider auch ebenso viele Tiefpunkte zu bieten. Während mich die erste Hälfte des Albums sehr abgeholt hat, wurde die Tracklist zum Ende hin schwächer. Insgesamt respektiere ich Smook’s Experimentierfreude, auch wenn nicht alles aufgegangen ist.
Ich gebe Thank you Beyoncé von MC Smook 6/10 Punkten.
In Die große wehlingrap-Playlist kommen Worte, Erwachsenenscheiß, und Kartoffeln im Sack.
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